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2.2 Funktionen und Variablen für Programmfehler

Funktion: run_testsuite ([options])

Die Funktion run_testsuite führt die Maxima-Testsuite aus. Erfolgreiche Tests und Tests, die zwar nicht erfolgreich, aber als ein bekannter Fehler gekennzeichnet sind, geben die Meldung "passed". run_testsuite akzeptiert die folgenden optionalen Schlüsselworte als Argumente:

display_all

Hat das Schlüsselwort display_all den Wert true, werden alle Tests angezeigt. Der Standardwert ist false. In diesem Fall werden nur die Tests angezeigt, die fehlschlagen.

display_known_bugs

Hat das Schlüsselwort display_known_bugs den Wert true, werden alle Tests angezeigt, die als fehlerhaft gekennzeichnet sind. Der Standardwert ist false.

tests

Das Schlüsselwort tests erhält eine Liste mit den Testdateien, die ausgeführt werden sollen. Eine Testdatei kann durch eine Zeichenkette oder ein Symbol angegeben werden. Der Standard ist, dass alle Testdateien ausgeführt werden, die in der Optionsvariablen testsuite_files enthalten sind.

time

Hat das Schlüsselwort time den Wert true, werden die Laufzeiten der einzelnen Testdateien angezeigt. Hat time den Wert all und display_all den Wert true, wird die Laufzeit jedes einzelnen Tests angezeigt. Der Standardwert ist false.

Das Ausführen einer Testdatei kann die Maxima-Umgebung ändern. Typischerweise führt eine Testdatei zuerst das Kommando kill(all) aus, um eine definierte Umgebung herzustellen, in der keine nutzerdefinierten Funktionen und Variablen vorhanden sind. Siehe auch die Funktion kill.

Testdateien können auch von der Funktion batch mit der Option test ausgeführt werden. Siehe die Dokumentation der Funktion batch auch für ein Beispiel, wie eine Testdatei aufgebaut ist.

run_testsuite hat den Rückgabewert done.

Beispiele:

(%i1) run_testsuite(tests = ["rtest1", rtest2]);
Running tests in rtest1: 111/111 tests passed
Running tests in rtest2: 66/66 tests passed

No unexpected errors found out of 177 tests.
Evaluation took:
  0.344 seconds of real time
  0.30402 seconds of total run time (0.30002 user, 0.00400 system)
  88.37% CPU
  581,206,031 processor cycles
  7,824,088 bytes consed
  
(%o1)                         done

Es werden zusätzlich alle Tests angezeigt. Die Ausgabe wird hier nach dem zweiten Test abgekürzt.

(%i2) run_testsuite(display_all=true, tests=["rtest1",rtest2]);
Running tests in rtest1: 
********************** Problem 1 ***************
Input:
(fmakunbound(f), kill(functions, values, arrays))

Result:
done

... Which was correct.

********************** Problem 2 ***************
Input:
             2
f(x) := y + x

Result:
             2
f(x) := y + x

... Which was correct.

[...]

Im folgenden Beispiel werden die Tests ausgegeben, von denen bekannt ist, dass sie fehlerhaft sind. Dies sind die Tests mit den Nummern 76 und 78.

(%i1) run_testsuite(display_known_bugs=true, tests=[rtest12]);
Running tests in rtest12:
********************** Problem 76 ***************
Input:
           2
letsimp(foo (x))

Result:
       2
1 - bar (aa)

This differed from the expected result:
       2
1 - bar (x)
********************** Problem 78 ***************
Input:
           4
letsimp(foo (x))

Result:
   4            2
bar (aa) - 2 bar (aa) + 1

This differed from the expected result:
         2         4
1 - 2 bar (x) + bar (x)

76/78 tests passed

The following 2 problems failed: (76 78)

Error summary:
Errors found in /usr/local/share/maxima/5.23post/tests/rtest12.mac,
problems: (76 78)
2 tests failed out of 78 total tests.
Evaluation took:
  0.157 seconds of real time
  0.12801 seconds of total run time (0.12401 user, 0.00400 system)
  [Run times consist of 0.008 seconds GC time, 
   and 0.121 seconds non-GC time.]
  81.53% CPU
  9 forms interpreted
  71 lambdas converted
  254,604,658 processor cycles
  6,145,064 bytes consed
  
(%o0)                         done
Optionsvariable: testsuite_files

Die Optionsvariable testsuite_files enthält die Liste der Testdateien, die von run_testsuite standardmäßig ausgeführt werden. Wenn bekannt ist, dass einzelne Tests einer Testdatei fehlschlagen werden, dann wird anstatt dem Namen der Datei eine Liste eingefügt, die den Namen und die Nummern der fehlerhaften Tests enthält. Das folgende Beispiel zeigt die Zuweisung einer neuen Liste und wie fehlerhafte Tests gekennzeichnet werden:

 testsuite_files : ["rtest13s", ["rtest14", 57, 63]]

Die Einträge der Liste bedeuten, dass die Dateien "rtest13s" und "rtest14" von der Funktion run_testsuite ausgeführt werden sollen und das bekannt ist, dass die Tests mit den Nummern 57 und 63 der Testdatei "rtest14" fehlschlagen werden.

Funktion: bug_report ()

Zeigt die Maxima- und Lisp-Version der Installation sowie einen Link zur Webseite des Maxima-Projekts. Die Informationen zur Version werden auch von build_info angezeigt. Wenn ein Programmfehler berichtet wird, ist es hilfreich, die Maxima- und Lisp-Version in den Fehlerbericht aufzunehmen. bug_report gibt eine leere Zeichenkette "" zurück.

Beispiel:

(%i1) bug_report();

Please report bugs to:
    https://sourceforge.net/p/maxima/bugs/
To report a bug, you must have a Sourceforge account.
Please include the following information with your bug report:
-------------------------------------------------------------
Maxima version: "5.36.1"
Maxima build date: "2015-06-02 11:26:48"
Host type: "x86_64-unknown-linux-gnu"
Lisp implementation type: "GNU Common Lisp (GCL)"
Lisp implementation version: "GCL 2.6.12"
-------------------------------------------------------------
The above information is also reported by the function 'build_info()'.
Funktion: build_info ()

Zeigt die Maxima- und Lisp-Version der Installation. build_info gibt die Eigenschaften der Maxima-Version als Maxima structure (definiert durch defstruct) zurück. Die Felder der Struktur sind: version, timestamp, host, lisp_name und lisp_version. Wenn die Ausgabe formatiert erfolgt (mit display2d:true;), werden die Ergebnisse als kurze Tabelle ausgegeben.

Beispiel:

(%i1) build_info ();
(%o1) 
Maxima version: "5.36.1"
Maxima build date: "2015-06-02 11:26:48"
Host type: "x86_64-unknown-linux-gnu"
Lisp implementation type: "GNU Common Lisp (GCL)"
Lisp implementation version: "GCL 2.6.12"
(%i2) x : build_info ()$
(%i3) x@version;
(%o3)                               5.36.1
(%i4) x@timestamp;
(%o4)                         2015-06-02 11:26:48
(%i5) x@host;
(%o5)                      x86_64-unknown-linux-gnu
(%i6) x@lisp_name;
(%o6)                        GNU Common Lisp (GCL)
(%i7) x@lisp_version;
(%o7)                             GCL 2.6.12
(%i8) x;
(%o8) 
Maxima version: "5.36.1"
Maxima build date: "2015-06-02 11:26:48"
Host type: "x86_64-unknown-linux-gnu"
Lisp implementation type: "GNU Common Lisp (GCL)"
Lisp implementation version: "GCL 2.6.12"

Der Versionsstring (hier 5.36.1) kann auch folgendermassen aussehen: branch_5_37_base_331_g8322940_dirty

(%i1) build_info();
(%o1) 
Maxima version: "branch_5_37_base_331_g8322940_dirty"
Maxima build date: "2016-01-01 15:37:35"
Host type: "x86_64-unknown-linux-gnu"
Lisp implementation type: "CLISP"
Lisp implementation version: "2.49 (2010-07-07) (built 3605577779) 
     (memory 3660647857)"

In diesem Fall wurde Maxima nicht von einem Release sondern direkt aus dem Git checkout des Sourcecodes compiliert. Im obigen Beispiel ist der Checkout 331 Commits nach dem letzten Git-Tag (üblicherweise ein Maxima-Release (5.37 im obigen Beispiel)) und der verkürzte Commit Hash des letzten Commits lautet "8322940".


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